Quelle: a|w|sobott, André Sobott

Chapeau – eine Hommage an unsere Praxis-Partner.

Der Bau von Immobilien ist immer mit ganz bestimmten Ansprüchen verknüpft. Nutzer und Betreiber haben Bedürfnisse, die es mit den richtigen Lösungen zu erfüllen gilt. Der Herstellungsprozess als solches rückt dabei in den Gesprächen unserer Kollegen aus dem Schlüsselfertigbau mit ihren Auftraggebern häufig in den Hintergrund. Im Raum stehen ganz andere Fragen: Können die Flächen wie geplant genutzt werden? Wann kann die Eröffnung gefeiert werden? Und passen die Kosten? Im Idealfall sind Begründungen und Erklärungen überflüssig. Denn dann erfüllen wir in der Praxis, was in der Theorie geplant wurde.

„Haben unsere Kunden keinen Gesprächsbedarf, stimmt unsere Leistung. Ziel erfüllt, könnte man meinen. Ganz so einfach ist das aber nicht“, erklärt Andreas Brockhaus, geschäftsführender Gesellschafter von LIST Bau Nordhorn und LIST Bau Bielefeld. „Der Umkehrschluss wäre ja, dass unsere ausführenden Partnerunternehmen immer nur genau dann Thema werden, wenn es Probleme gibt. Und das wird ihnen nicht gerecht. Denn sie tragen einen sehr wichtigen Teil dazu bei, dass die Lösung überhaupt zur Lösung wird.“ Und die Unternehmen, mit denen LIST Bau zusammenarbeitet, sind alles andere als austauschbar. Denn beispielsweise eine Baugrube ist eben mehr als nur ein Loch. Das weiß auch Marco Schütz, geschäftsführender Gesellschafter von LIST Bau Rhein-Main: „Auch wenn wir alle Profis in dem sind, was wir täglich tun, gibt es keinen typischen Baualltag. Die Herausforderungen und damit auch die Geschichten, die geschrieben werden, sind immer wieder andere. Vor allem dann, wenn das Ergebnis stimmt, lohnt es sich, einmal hinter die Kulissen zu schauen.“ Gesagt, getan. Die folgenden vier „Fälle“ zeigen beispielhaft, warum unsere Praxis-Partner für uns und damit auch für unsere Kunden echte Problemlöser sind.

Fall #1 Platzkünstler.

Gemeinsames Projekt: Büro- und Geschäftshaus Hannover-Vahrenwald 
Gewerk: Verbau 
Partner: BodemBouw, das in den Niederlanden ansässige Unternehmen hat sich auf das in Deutschland noch nicht weit verbreitete, aber innovative Bodenmischverfahren Cutter-Soil-Mixing (kurz: CSM) spezialisiert.
Größte Herausforderung: Verankerung der CSM-Wand
Problem: kein Platz dafür

Problemlösung

Eigentlich wird der Verbau nach außen abgesichert. Aber in Hannover keine Chance. Das Absichern der CSM-Wand musste im Inneren der Baugrube stattfinden. Aber wie? Dort war auch kein Platz für Aussteifungen oder Ähnliches. Viele Fragezeichen. Fachwissen und Ideenreichtum waren gefragt. Also steckte BodemBouw die Köpfe mit dem Statiker und auch dem Betonbauer zusammen. Mit einer ungewöhnlichen und ebenso hervorragenden Lösung: Langfristig wird „einfach“ auf das Abstützen der Wände verzichtet. Klingt wahnsinnig, ist es aber nicht. Der Keller wurde erst um die Streben herum gebaut, bevor diese nach Fertigstellung der Kellerdecke zurückgebaut wurden. Dass die CSM-Wand dadurch ihre Funktion verloren hat, stellt deshalb kein Problem dar, weil der zusätzliche Druck in der Statik berücksichtigt wurde. Heute ist es allein die Massivbaukonstruktion des Kellers, die den Druck des nachrutschenden Erdreichs abfängt.

Ralf Geisen
Technischer Leiter von BodemBouw 

„Wo kein Platz ist, muss man sich Platz schaffen. Und in Hannover erforderte das eben eine Sonderlösung, mit der wir unsere eigene Leistung am Ende überflüssig gemacht haben. Aber damit leben wir gut und gerne. Es ging schließlich nicht um unsere Befindlichkeiten, sondern um die beste Gesamtlösung für das Projekt.“

Benno Berkemeyer, 
Bereichsleiter von LIST Bau Nordhorn 

„Der U-Bahn-Schacht direkt nebenan, die bestehende Rückverankerung im Grundstück, enorm viele Findlinge im Boden und vom Grundwasser möchte ich gar nicht erst anfangen – die Geologie des Grundstücks war ein echtes Monster. Und dann musste aus Platzgründen auch noch eine individuelle Sonderlösung für die Absicherung der CSM-Wand her. Da braucht es dann schon echte Spezialisten.“

Fall #2 Ein Partner für alle Fälle.

Gemeinsames Projekt: Erweiterung eines Zentrallagers in Unna 
Gewerk: Schlosserarbeiten (im Rohbau)
Partner: Heinrich Remme GmbH
Größte Herausforderung: Nachrüsten von Hammerköpfen im Anfahrtsbereich der Rampe
Problem: die Fertigteile wurden ohne Anfahrschutz geliefert und gestellt

Der Rohbau war fast fertig. Die Stützen gestellt. Die Sohle gegossen. Und dann das. Die im Anfahrtsbereich an den Stützen eingeplanten Hammerköpfe fehlten. Und keinem war es aufgefallen. Und nun – alles wieder zurückbauen und austauschen? Auf keinen Fall. Ein Plan B musste her. Irgendwann kam sie dann, die glorreiche Idee: ein Stahlbauteil, das mit Beton ausgegossen wird. Aber funktioniert das? Und wer macht so etwas? Theorie und Praxis sind ja immer noch zwei verschiedene Paar Schuhe. Aber es gab Rettung in der Not. Das Schlosserunternehmen Heinrich Remme war zur Stelle. Erst eine CAD-Zeichnung. Dann sogar ein Muster. Und alles war schon berücksichtigt. Denn man muss bedenken: In einem Bauteil aus Stahl muss jede einzelne Schraube genau vorgeplant sein. Keine Selbstverständlichkeit, aber eine echte Lösung. Das Bauteil war genau das, was benötigt wurde. Es ging in Produktion. Innerhalb weniger Tage waren die kahlen Betonstützen mit den notwendigen Hammerköpfen bestückt.

Markus Remmel, 
Geschäftsführer von der Heinrich Remme GmbH 

„Das Projekt hat mir ganz persönlich echt Spaß gemacht. Wir waren mit den Arbeiten rund um die Verladetechnik beauftragt, haben aber auch gerne an anderen Stellen ausgeholfen. Denn der Umgang stimmt und die Geschäftsbeziehung ist auch wirtschaftlich tragfähig. Das ist für mich enorm wichtig. Wenn ich für LIST Arbeiten erledige, weiß ich, dass ich dafür auch fair bezahlt werde.“

Lothar Lühr, 
Projektleiter von LIST BiB Bielefeld 

„Ich kann jedem Projektleiter nur einen Schlosser wie Heinrich Remme wünschen. Hier nochmal ein kleines Geländer, da die Anpassung eines Türschlitzes – Herr Remmel und sein Team sehen diese Kleinigkeiten und erledigen sie ganz selbstverständlich. Eine Haltung, die man sich nicht kaufen kann. Und das hat man auch beim Anfahrschutz gesehen.“

Fall #3 Die Möglichmacher.

Gemeinsames Projekt: Produktionshallen in Karlstein 
Gewerk: Elektro 
Partner: SPIE GfT GmbH 
Größte Herausforderung: fristgerechte Umsetzung der Elektroanlagen
Problem: viele kurzfristige Planungsänderungen 

Unmengen an Kabel mussten verlegt werden. Unzählige Steckdosen und Schalter gesetzt. Ein Großprojekt für Spie GfT. Das war schon vor Start der Arbeiten klar. Aber dass es noch viel größer wurde, konnte vorab keiner ahnen. Erst war es eine Änderung. Dann folgte die nächste. Und dann noch viele weitere. Alles nur Kleinigkeiten wie zum Beispiel die Platzierung einer Steckdose. Aber das summierte sich. Und blieb deshalb natürlich auch nicht ohne Folgen. Nicht ein Schaltschrank konnte wie geplant und größtenteils sogar schon vorbereitet bleiben. So war das nicht gedacht. Aber alles abblocken und dichtmachen? Nicht mit Spie GfT. Drauf einlassen und möglich machen war deshalb die ganz klare Devise. Offene Kommunikation. Klare Koordination. Und Manpower. In Spitzenzeiten war das Unternehmen über zwei Monate hinweg mit siebzehn statt der eigentlich geplanten sechs bis zehn Personen vor Ort. 

Baki Aslan,  
Projektleiter von der SPIE GfT GmbH  

„Das Projekt war für uns eine echte Herausforderung, aber daran kann man ja nur wachsen. Anpassungen auch im laufenden Prozess gehören dazu und haben ja nichts mit der persönlichen Ebene zu tun. Es meint niemand böse, wenn eine unserer Leistungen wieder zurückgebaut werden soll. Am Ende geht es uns allen doch immer darum, den Nutzen der Immobilie so groß wie möglich zu machen.“

Roland Wolf,  
Projektleiter von LIST Bau Rhein-Main 

„Gerade im Segment hochtechnischer Produktionsimmobilien sind die Immobilien, die wir erstellen, ganz individuelle Lösungen. Logisch, dass da auch noch im Bauprozess an den letzten Details der Planung gefeilt wird. Und auch logisch, dass wir diese Planungsänderungen dann auch noch versuchen eins zu eins umzusetzen. Aber das geht eben nur, wenn Partner wie SPIE GfT mitziehen.“

Fall #4 Mit aller Kraft.

Gemeinsames Projekt: Logistikimmobilie in Köln 
Gewerk: Trockenbau
Partner: Hiller Akustikbau GmbH
Größte Herausforderung: Anbringen der Rigipsplatten in großer Höhe
Problem: Hindernisparcours aus bereits geschlossener Halle, langen Wegen, weichen Knien und einem Rohrnetz auf halber Höhe 

Es nützte alles nichts. Muskelkraft war gefragt. Die Halle war von schwerem Gerät zum Zeitpunkt der Trockenbau-Arbeiten nicht befahrbar. Also mussten die Rigipsplatten per Hand auf das Zwischengeschoss für die Büroflächen getragen werden. Aber da ging es dann natürlich erst richtig los. Ab in die Höhe. Selbst die Zwischenebene der Logistikimmobilie erstreckte sich über mehr als sieben Meter. Da muss man selbst einmal gearbeitet haben, bevor man nachvollziehen kann, was das bedeutet. Aber wenn schon Herausforderung, dann auch richtig. Da gab es ja auch noch dieses ungeliebte Rohrsystem der Lüftungsanlage. Kniffelig. Die Arme zitterten doch schon vor Anstrengung und die Knie machten aus Respekt vor der Höhe gleich mit. Aber da können die Wände, die erstellt werden mussten, ja nichts für. Maßanfertigungen waren jetzt gefragt. Also wurden sie auch gemacht. Jedes Rohr bekam seine eigene Auslassung. Ganz präzise. In Anbetracht der Tatsachen: eine echte Spitzenleistung. 

Frank Hiller, 
Geschäftsführer von der Hiller Akustikbau GmbH  

„Das können wir so nicht immer leisten, das möchte ich meinen Leuten gar nicht zumuten. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. In einer guten und fairen Partnerschaft sind mein Team und ich gerne bereit für besondere Leistungen.“

Stephan Langer, 
Bereichsleiter von LIST Bau Bielefeld

„Bei der Erstellung von Logistikimmobilien kommt es für unsere Kunden ganz besonders auf das Timing an. Jeder Tag zählt. Und um einen möglichst frühen Fertigstellungstermin zu realisieren, gehen wir in der Praxis Kompromisse ein. In diesem Fall haben wir andere Gewerke vorgezogen, die es Frank Hiller und seinen Jungs nicht gerade leichter gemacht haben. Deshalb ein dickes Lob an das Team.“