Quelle: a|w|sobott, André Sobott

Nachhaltige Frische – Grünes Bauen für EDEKA.

Andreas Diekmann betreibt einen EDEKA-Markt in Essen. Weil dieser Markt von LIST Bau Nordhorn errichtet wurde, ist er mit uns im Gespräch und erzählt, wie der Weg zu seinem neuen Markt aussah. Und auch, wie die Kunden sein Geschäft annehmen.

Herr Diekmann, bevor Ihr neuer EDEKA in die Höhe wachsen konnte, musste erst der alte Markt weichen. Warum haben EDEKA Rhein-Ruhr und Sie sich für Abriss und Neubau entschieden?

„2003 hat mein Vater den alten EDEKA-Markt, der in einer alten Spar-Filiale Platz gefunden hatte, übernommen. Die Lage war ideal und der Markt wurde sehr gut angenommen. Aber wir waren auch mit Herausforderungen konfrontiert: Die Fläche war nicht ausreichend groß für das Sortiment, das wir gerne anbieten wollten, und das Gebäude selbst war schon stark in die Jahre gekommen. Alle Beteiligten haben somit relativ schnell Augen und Ohren offen gehalten und eine mögliche, bessere Alternative gesucht. Grundvoraussetzung für einen Neustart war allerdings, dass unsere Ansprüche alle voll erfüllt sind. In 2012 nahm dann die heutige Entwicklung ihren Lauf. Die EDEKA konnte einen Teil unserer Nachbargrundstücke erwerben. Ein echtes Glückslos. Wir mussten unsere ideale Lage nicht aufgeben, bekamen aber mehr Platz und eine moderne Immobilie.“ 

Was hat der Planungs- und Bauprozess für Sie bedeutet? Was waren die Herausforderungen und was die Lösungen? Gab es Höhen und Tiefen im Projektverlauf?

„Unsere Konstellation sieht so aus, dass EDEKA nicht ‘nur‘ Mieter, sondern Eigentümer der Immobilie ist. Damit bin ich wiederum direkter Mieter und nicht Untermieter. Das hat uns im Planungs- und Bauprozess sehr geholfen. Die Wege waren immer kurz – egal ob zu EDEKA oder LIST Bau. Und das war für mich als Betreiber deshalb ein enormer Vorteil, weil so ein Bau ja nicht zu meinem täglichen Geschäft gehört. Mir fiel es schwer, mir die fertigen Lösungen vorzustellen und bei allen Entscheidungen die Laufwege und Wünsche unserer Kunden im Kopf zu haben. Aber dafür hatte ich ja die Baufachleute von EDEKA und LIST an der Hand. 

Kurze Wege – ein enormer Vorteil

Einer der Wünsche, die mir viele Kunden mit auf den Weg gegeben hatten, war: Macht bitte einen helleren Markt. Parallel dazu hatte die Stadt entschieden, dass sich der Markt zum Ortskern hin öffnen soll. Dass wir das beides erfolgreich umsetzen können, habe ich anfangs nicht für möglich gehalten. Die Auflage der Stadt bedeutete, dass wir in den Hang hinein bauen müssen – bis zu acht Meter. Meine größte Angst war, dass im hinteren Teil des Gebäudes ein richtiges ‚Keller-Gefühl‘ entsteht. Aber die riesige Glasfront sorgt dafür, dass im Herbst bei tiefstehender Sonne es die Strahlen sogar bis an die innenliegende Rückwand des Gebäudes schaffen. Außerdem habe ich mich mit dem Lichtplaner hingesetzt und die Lux-Zahlen entsprechend hochgedreht. Die Kombination funktioniert hervorragend. Diesbezüglich habe ich dazugelernt: Handel und Untergeschoss war immer eine Kombination, die für mich nicht in Frage kam. Aber das sehe ich heute ganz anders. Mit dem richtigen Konzept kann auch das hervorragend funktionieren.

Und was ich ehrlich zugeben muss: Es gibt jetzt schon ein, zwei Dinge, die ich beim nächsten Mal anders machen würde. So hat sich im Verlauf der Bauarbeiten zum Beispiel eine Anpassung der Fluchtwege ergeben. Das hat – wie es denn so läuft – ergeben, dass nur noch eine anstatt der ursprünglich geplanten zwei Anlieferungsrampen Platz fand. Es musste schnell eine Entscheidung her und EDEKA und ich haben das Ganze abgesegnet. Heute ärgere ich mich ab und zu darüber, aber das gehört dazu und ist eine Problem von der Sorte ‚nervig aber lösbar‘.“

Und jetzt zum eigentlich Wichtigsten: Was finden Kunden vor, wenn sie Ihren Markt betreten? Jetzt – ein halbes Jahr nach der Eröffnung – können Sie uns doch sicher sagen, was gut angenommen wird und was aus Ihrer Sicht die Highlights sind?

Von dem Ansturm waren und sind wir bis heute überwältigt. Der Markt wird hervorragend angenommen. Zu den Highlights zähle ich vor allem unsere Frische-Abteilungen. Wir haben zum Beispiel eine individuell gestaltete Obsttheke mit Fachwerkcharakter und sehr großzügige Bedientheken – unter anderem für Fisch und Sushi. Außerdem möchten wir mit unserer Ausstattung und Regalierung unsere Kunden zum Verweilen einladen. Sie sollen in Ruhe durch unseren Markt schlendern und keinen Stress empfinden. Und das ist uns glaube ich ganz gut gelungen. 

Ich bin stolz darauf, dass wir das Thema Green Building voll durchgezogen haben. Im kompletten Gebäude ist eine moderne Fußbodenheizung verlegt. Wir nutzen die Wärme aus den Kühlanlagen für die Heizung, haben Ladestationen für E-Bikes und -Autos und ausschließlich Materialien verbaut, die eine bestimmte Schadstoffklasse nicht überschreiten. Gerade Letzteres hat uns alle viel Zeit und Geld gekostet. LIST Bau hat z.B. eine Schulung mit allen Nachunternehmern durchgeführt und alles penibel geprüft und nachgehalten. Und auch ich musste draufzahlen. Als festinstalliertes Bauteil durften auch in der Videoanlage nur bestimmt Stoffe verbaut werden. Ausgeschlossen waren Kabel mit Halogenanteil. Da das passende Produkt zu finden, war gar nicht so einfach und ich musste auch etwas draufzahlen. Aber das Investment lohnt sich!“

Quelle: a|w|sobott, André Sobott

Das Projekt im Überblick

Projekt: Edeka-Markt Essen-Werden
Auftraggeber: EDEKA Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH
Realisierung: LIST Bau Nordhorn GmbH & Co. KG
Bauzeit: 13 Monate
BGF: ca. 6.000 qm
Grundstücksgröße: ca. 8.400 qm
bef. Außenanlage: ca. 4.300 qm


Ordentlich was bewegt

ca. 70.000 t Bodenmassen bewegt
ca. 1.300 m² Baugrubenverbau
ca. 420 Stück Stahlbeton-Fertigteile montiert
ca. 280 t Bewehrungsstahl verlegt
ca. 3.900 m³ Beton verbaut
ca. 18.000 m Heizleitungen installiert


Frank Böckmann, Projektleiter LIST Bau Nordhorn  

„Von außen ist nicht erkennbar, dass das Gebäude – quasi als Untergeschoss – in den Hang hinein gebaut ist. So offenbart sich dem Kunden erst beim Betreten des Gebäudes die Größe des hell erleuchteten EDEKA.

Und jeder weiß: Der erste Eindruck zählt. Der enorme bauliche Aufwand hat sich also definitiv gelohnt.“