Die Kollegen von LIST Eco stehen gemeinsam und sprechen sich zu einer Carbon Due Dilligence ab.
Quelle: LIST Gruppe

Stranding Assets identifizieren – Einblick in die Carbon Due Diligence.

Das Thema Risikomanagement für Bestandsimmobilien und -portfolien erfährt aktuell eine neue Dimension. Unsere Empfehlung: Eine Risikobewertung und anschließende Maßnahmenplanung auf Basis einer Carbon Due Dilligence. Deshalb stellen wir Ihnen genau diese Methode einmal etwas genauer vor.


Dieser Beitrag erschien zuerst für den Heuer Dialog mit Bezug auf das Event "Fututre Real Estate Bestandsimmobilien" am 31. Mai 2023, bei dem Jannick Höper (Geschäftsführer von LIST Eco, in der Mitte im Bild) zur Carbon Due Dilligence vorträgt.

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Zum einen erhöhen die steigenden Nachhaltigkeits-Anforderungen resultierend aus SFDR, CSRD bis EU-Taxonomie und weiteren Regelwerken die Komplexität. Zum anderen entsteht genau dieses europäische Gerüst für das nachhaltige Wirtschaften gerade zeitgleich zu seiner Anwendung. Und das bedeutet: Was heute beispielsweise noch als Taxonomie-konform gilt, ist das schon im nächsten Jahr vielleicht nicht mehr. Dabei ist Abwarten trotz dieser Herausforderungen keine Option, denn das verhindert das mögliche stranden der eigenen Assets nicht.

Ob für Neubau oder Bestand: Die Carbon Due Diligence analysiert den energetischen Zustand Ihrer Immobilie. Sichtbar wird, wie viel Energie die Immobilie verbraucht und wie viel CO2 emittiert wird. Gut zu wissen ist dabei, dass die Carbon Due Diligence oftmals auf eine Technical Due Diligence aufbaut.

Was kann die Carbon Due Dilligence?

Kurz gefasst: Die Carbon Due Dilligence deckt Stranding-Zeitpunkte auf und liefert eine ökonomisch-ökologisch fundierte Einordnung von notwendigen Sanierungsmaßnahmen. Wichtig dabei ist, dass vorher klar definiert wurde, auf welchen Standards die Berechnungen beruhen. Wir beziehen uns beispielsweise auf CRREM und DIN. Und für das CRREM-Tool gilt die Besonderheit, dass wir einen direkten Vergleich liefern können. Denn wir ordnen die ursprüngliche als auch die optimierte Variante des Gebäudes bezogen auf das 1,5°- und 2,0°-Ziel ein. Dadurch werden die unterschiedlichen Stranding-Zeitpunkte und Klimaneutralität sichtbar.

Haben Sie also beispielsweise eine der folgenden Fragen, kann die Carbon Due Dilligence Antworten liefern:

  • Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um eine Klimaneutralität bis zu einem gewissen Zeitpunkt z.B. 2050 zu erreichen?
  •  Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um eine gewünschte Energieeffizienzklasse inkl. Vorgabe eines Schwellenwerts zu erreichen?
  •  Wie lassen sich die gewählten Maßnahmen in Einklang mit einer ökologischen und ökonomischen Anforderung vereinbaren?

Und wie läuft das in der Praxis ab?

Wir starten mit der Analyse des Energiebedarfs. Einen Großteil der dafür notwendigen Daten lassen sich auf dem Energiebedarfs- oder Energieverbrauchsausweis sowie aus einer Technischen Due Dilligence ableiten. Anschließend liefert eine Vor-Ort-Begehung die weiteren Daten. Ist der Bedarf an Energie dann definiert, gleichen wir diese mit den tatsächlichen Verbräuchen ab. Das Ergebnis ist dann wiederum die Basis für die Einordnung auf dem CRREM-Pfad. Und last but not least können wir dann das Maßnahmenpaket ableiten, das technische, bauliche und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Das Ziel dabei: Energie und CO2 reduzieren, den Bestand stärken und die Transparenz erhöhen.

Argumente für die Carbon Due Dilligence.

Bleibt zu klären, warum Sie in eine Carbon Due Dilligence investieren sollten. Neben den großen genannten Zielen braucht es da vor allem für die interne Diskussion differenzierte Argumente. Deshalb hier abschließend einmal alle Vorteile kurz zusammengefasst:

  • Sie erhalten einen Überblick über die E(SG)-Positionierung Ihrer Immobilie.
  • Sie bekommen ihre Risiken aufgedeckt.
  • Sie erhalten ein Paket an Sanierungsmaßnahmen, das den Wert Ihrer Immobilie steigert und schlummernde Potenziale ausschöpft.
  •  Sie profitieren von Synergien für die EU-Taxonomie, GHG Protocol (Scope 3) bzw. interne Reporting-Anforderungen.
  • Sie schaffen gute Voraussetzung für die Nutzung öffentliche Fördergelder oder Zertifizierungen.