Quelle: Sharkon Lichtkonzepte GmbH

Licht ist nicht nur zum Sehen da – Next Level Lichtplanung.

Frank Scharschmidt ist Lichtplaner und erzählt uns von der Bedeutung von Beleuchtung in Räumen. Beleuchtungsstärke, Flächigkeit, Lichteinrichtung, Farbtemperatur und Dynamik – es geht um mehr als um hell und dunkel.

Wer kennt sie nicht, die Sehnsucht an trüben Herbsttagen nach Sommer, Sonne, Sonnenschein.

Das ist biologisch bedingt. Tag und Nacht mit ihren unterschiedlichen Beleuchtungsstärken sind im Erbgut der Menschheit verankert. Die Tristesse der Herbst- und Wintermonate macht uns daher schwer zu schaffen. Und auch darüber hinaus gilt: Unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und auch unsere Entwicklung werden maßgeblich durch Licht beeinflusst. Licht gibt Orientierung und macht die visuelle Wahrnehmung unserer Umwelt möglich. So tragen neben der Architektur heute auch fortschrittliche Beleuchtungskonzepte in großem Maß zur Raumgestaltung bei. Dabei greifen die beiden Disziplinen direkt ineinander. Die Lichtplanung beginnt im Grunde mit der Architektur und der Entscheidung darüber, wie viel Tageslicht in einen Raum fällt.

Biologisch wirksam

„Tageslicht ist evolutionsbedingt unser wichtigster Zeit- und Taktgeber. Deshalb gibt es gerade in Pflegeeinrichtungen den Trend zur biologisch wirksamen bzw. tageslichtähnlichen Beleuchtung“, erklärt Frank Scharschmidt. „Zum Wachwerden wird in allen Aufenthaltsbereichen morgens warmes Licht eingesetzt, das dann im Laufe der Vormittages zur Aktivierung in weißes Licht übergeht. Wieder runterkommen können die Bewohner dann am Nachmittag bei immer wärmer werdendem Licht. Fehlende Fenster oder Schlechtwettertage sind damit kein Thema mehr.“ Frank Scharschmidt ist Gesellschafter der Scharkon Lichtkonzepte GmbH und seit über 20 Jahren als Lichtplaner an der Gestaltung von Räumen beteiligt. „Die gute alte Leuchtröhre hat zwar auch immer schon ihr Bestes gegeben, aber erst seit dem Vormarsch von LED sind wir in der Lage, Beleuchtungsanlagen zu installieren, die nach Beleuchtungsstärke, Flächigkeit, Lichteinrichtung, Farbtemperatur und Dynamik im Tages- sowie Jahresverlauf variieren,“ beschreibt er die Entwicklung. 

„Tageslicht ist evolutionsbedingt unser wichtigster Zeit- und Taktgeber."

Für eine gute Beleuchtung braucht es drei Lichtquellen:
  • Allgemeinbeleuchtung: dient zur Orientierung und als gleichmäßiges Raumlicht.  Wenn es dimmbar ist, kann es nach Bedarf und Stimmung geregelt werden.

  • Platzbeleuchtung: wird bei speziellen Sehaufgaben einzelner Plätze oder Zonen im Raum verwendet (z.B. Beleuchtung des Schreibtisches, Leselicht).

  • Akzentlicht: dient dazu, bestimmte Bereiche im Raum aufzuhellen und in Szene zu setzen (z.B. einen Wandbereich oder ein Bild). Es lebt vom Kontrast.

So lässt es sich arbeiten

Auch am Arbeitsplatz ist biodynamisches Licht durchaus sinnvoll – vor allem an Schreibtisch-Plätzen. Was aber, wenn Bauherren andere Pläne haben? Dann kann natürlich auch ein biodynamisch unabhängiges Konzept entwickelt werden. „Das Auge adaptiert im Unterbewusstsein zur Lichtquelle, das können wir nicht beeinflussen“, holt Frank Scharschmidt aus. „Eine dicke Lampe in den Raum zu hängen, ist dementsprechend nicht sinnvoll. Das lenkt uns ab und blendet womöglich auch noch.“ Empfehlenswert ist es, verschiedene Lichtpunkte einzuplanen, die für eine gleichmäßige Beleuchtung sorgen. In Besprechungszonen wiederum sieht die Welt ganz anders aus. Eine großflächige, zentrale Lampe mit aktivierendem, weißem Licht unterstützt die Gesprächssituationen.

In Szene gesetzt

In Räumen, die für Veranstaltungen oder ähnliches genutzt werden, gelten demgegenüber noch wieder ganz andere Maßstäbe für die Beleuchtung. „Zum Beispiel in Kirchen fahren wir das komplette Kontrastprogramm“, berichtet der Lichtplaner. „Hier haben wir es für gewöhnlich mit einer eher zurückhaltenden Klientel zu tun. Die Herausforderung liegt allein schon darin, den jeweiligen Pastor und die Mitglieder des Kirchenrates alle gleichermaßen zu überzeugen. Alle unter einen Hut zu bekommen, gelingt nicht immer“, gibt Scharschmidt offen zu. Ab und zu gelingt es aber doch. So auch bei der Sankt Agnes Kirche in der Innenstadt von Hamm. Das Scharkon-Konzept begeisterte die Beteiligten und wurde eins zu eins umgesetzt. 

Die alten Hängeleuchten wichen neuer LED-Technik, die viele unterschiedliche Lichtszenen ermöglicht. Mittels einer Fernbedienung kann der Pastor die Beleuchtung seitdem dem Messeverlauf anpassen und somit für die richtige Atmosphäre sorgen. Das Licht befindet sich zudem nicht mehr irgendwo in der Mitte des Kirchenraumes, sondern es kommt auf den Sitzplätzen zum Lesen an. Das Gefühl für Räumlichkeit sowie der Wechsel zwischen Licht und Schatten wurden dabei bewusst erhalten. Individuell und situationsbedingt kann die Beleuchtung außerdem an regelmäßig stattfindende Veranstaltungen mit besonderen Schwerpunkten und Ausstellungen angepasst werden. 

Dem Licht zum Trotz.

„Auch wenn wir das nicht direkt spüren, ist das Auge eines der Organe in unserem Körper, das am meisten verkraften muss und kann. Man muss sich nur mal vorstellen, dass die Beleuchtungsstärke der Mittagssonne eine Millionen Mal so groß ist wie die eines Vollmondes. Und so gravierend der Unterschied auch ist, unser Auge steckt das ohne Probleme weg“, zeigt sich Scharschmidt begeistert. „Geht man von einer Tageslicht durchfluteten Straße in einen dunklen Hausflur, braucht die Pupille sicherlich kurz, um sich anzupassen, aber auch diesen Unterschied meistert unser Sinnesorgan. Damit will ich sagen, dass eine schlechte Beleuchtung nicht sofort dramatische Folgen hat. Das Auge macht das schon. Langfristig tun wir uns und unseren Augen damit aber keinen Gefallen“, schließt Frank Scharschmidt ab. „Und manchmal reichen auch schon kleine Maßnahmen aus, um einen Raum ins richtige Licht zu rücken.“ 

Quelle: Sharkon Lichtkonzepte GmbH

Zur Person 

Nach seiner Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker und dem Studium zum Elektroingenieur gründet Frank Scharschmidt im Jahr 1995 gemeinsam mit Günter Konjer die Scharkon Lichtkonzepte GmbH. Seitdem ist er als Gesellschafter für die Unternehmung verantwortlich. In der Praxis übernimmt er darüber hinaus unter anderem Aufgaben in der Lichtplanung. Er erstellt Konzepte, bespricht diese mit den Kunden und bringt eine fachgerechte Umsetzung auf den Weg.