Quelle: aIwIsobott, André Sobott

Low Hanging Fruits – mehr Nachhaltigkeit mit der richtigen Materialwahl.

Der Begriff „Low Hanging Fruits“ kommt aus der Wirtschaft und beschreibt Arbeiten, die mit wenig Aufwand erledigt werden können und trotzdem einen großen Ertrag bringen. In Hinsicht auf Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche, sind Low Hanging Fruits also die Aspekte einer Immobilie, die sich schnell und einfach ändern oder ergänzen lassen und somit die Ökobilanz der Immobilie stark verbessern.

Optimierungsansätze für Immobilien hinsichtlich Klimaneutralität gibt es in der Regel viele. Wichtig sind davon im ersten Schritt nun die ökologischen Hotspots. Diese sogenannten Low Hanging Fruits können mit der Ökobilanzierung relativ leicht erkannt und mit Variantenberechnungen ebenfalls relativ leicht optimiert werden.

Logistikhallen lassen sich sehr plakativ darstellen, deshalb dafür ein Beispiel. Die Hebel sind einfach und die Lösungen bereits entwickelt bzw. umsetzbar.

Die größten Potenziale am Beispiel einer konventionellen Logistikimmobilie:

Dass es sich lohnt, sich mit den Materialien auseinanderzusetzen, haben wir in der Praxis unseren Kunden bereits bewiesen. In einem echten Beispiel konnten wir über 60 Prozent der CO2-Emissionen einsparen, indem wir die Materialwahl optimiert haben.

Expertentipp:

Lösungsbeispiele für die Optimierung.

„Sehr viel Optimierungspotenzial lässt sich beispielsweise im Logistikbau mit der richtigen Materialwahl ausschöpfen. Schauen wir uns die konventionelle Logistikimmobilie aus der Grafik an. Dort ist eine PIR Dämmung eingeplant. Ersetzt man diese durch eine Mineralwolle, kann man bis zu einem Drittel der grauen CO2-Emissionen einsparen – idealerweise findet man dann noch ein Produkt, für das ein Rücknahmesystem angeboten wird.

Außerdem gibt es bereits heute schon verschiedene Alternativen für konventionellen Beton. Eine gute Kombination für das Dachtragwerk wäre beispielsweise CO2-optimierter Beton mit Holz als Hybrid-Lösung.

Dabei ist uns aber immer auch wichtig, dass man keine dieser Lösungen – wie zum Beispiel Holz – pauschalisiert. Auch über Holz muss man immer wieder neu und individuell nachdenken. Es gibt viele Fragen, die in diesem Zusammenhang beantwortet werden müssen. Zum Beispiel: Wie ist das Holz verarbeitet, wo kommt es her oder welche Wiederverwertungsmöglichkeiten gibt es?“

Sebastian Theißen,
Leiter Nachhaltiges Bauen bei der LIST Gruppe