Kollegen vor dem 3D-Modell einer Immobilie.
Quelle: LIST Gruppe

Das Normenkorsett – bauen wir überdimensioniert?

Der Standard in der Baubranche ist es, nach DIN-Normen und VDI-Richtlinien zu bauen. Auch die technische Gebäudeausrüstung einer Immobilie wird an diesen Vorgaben ausgerichtet. Allerdings dimensionieren bestimmte DIN-Normen und VDI-Richtlinien die Heiz- und Kühllast ausschließlich für hypothetische Extremfälle: ein Sommertag mit 34.5°C – die Kühlung ist dafür dimensioniert. Oder Winterstunden mit -11°C – die Heizung kann damit umgehen. Aber wie oft treten diese Extremfälle wirklich auf?

Bei den Themen Heizung und Kühlung eines Gebäudes orientieren sich Fachingenieur:innen seit Jahrzehnten überwiegend an den Normen, Regeln, Standards und Richtlinien von DIN und VDI. Diese sind aber auf dauerhafte Extremfälle ausgelegt. Das ist sicher, aber unrealistisch. Und das geht ins Geld und treibt die Emissionen nach oben. 

Warum Normen?

Normen und Richtlinien geben einen bestimmten Standard vor. Durch die Normung werden Prozesse, Anlagen, materielle und immaterielle Vorgänge und ähnliches vereinheitlicht. So ist der Standard – egal wo eine Anlage eingebaut oder ein Prozess angewandt wird – unter denselben Gegebenheiten immer gleich. Normen geben die Regeln vor und sichern die Austauschbarkeit, Kompatibilität und Sicherheit über Baustellen und Grenzen hinweg – und das auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.

Normen werden aber nicht willkürlich vergeben. Der Prozess der Normung dient dazu, die Allgemeinheit in einen Konsens zu bringen. Dementsprechend wirkt die „Allgemeinheit“ auch an der Findung und Entwicklung von Normen mit. Allgemeinheit bedeutet hier Expert:innen, Fachgruppen und sonstige Interessierte an der Norm.

Normen gibt es für alles: Elektrotechnik, TGA-Anlagen, Fenster, Türen und sogar für die Normung gibt es eine Norm! Es ist eher die Frage, wofür gibt es keine?

Aber geht es auch ohne Normen?

Das hängt davon ab, was man erreichen möchte. Für bestimmte Nachweise und Zertifizierungen sind bestimmte Berechnungsmethoden verpflichtend vorgegeben. Wenn man sich nicht an diese Vorgaben hält, erhält man den entsprechenden Nachweis nicht. Das sagt aber noch nichts darüber aus, wie realistisch die Vorgaben für einen Nachweis jeweils sind. Normen sind dafür gemacht, mit vertretbarem Aufwand eine Vergleichbarkeit unter verschiedenen Projekten herzustellen. Genau deshalb aber werden Berechnungsverfahren abstrahiert und simplifiziert. Darunter leidet aber die Genauigkeit, mit der z.B. DIN 12831 und VDI 2078 die Realität des Gebäudes abbilden.

Das Ingenieurbüro alware ist im Gegensatz dazu darauf spezialisiert, mit Simulationen die Realität des Gebäudes möglichst genau abzubilden. Nicht nur für Extremperioden, sondern für alle 8760 Stunden im Jahr. Mit dynamischen Simulationen basierend auf den Gesetzen der Physik, stundengenauen Werten der CO2-Belastung des Strommix sowie realistischen Wetterdaten wird der tatsächlich zu erwartende Energiebedarf ermittelt. Darauf basierend erfolgt der Entwurf eines wirtschaftlich nachhaltigen Energiekonzeptes, die Dimensionierung der TGA-Anlagen sowie die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks für den Gebäudebetrieb. Die Ergebnisse zeigen, dass die Heiz- und Kühlanlagen einer Immobilie auf Basis dieser dynamischen Simulationen im Gegensatz zu DIN 12831 und VDI 2078 deutlich kleiner dimensioniert werden können – teilweise bis zu 50 Prozent. So werden Einsparpotenziale für Investitions- und Betriebskosten aufgedeckt und die Anlagentechniken und Energieträger ressourcenschonender eingesetzt.

In der Praxis werden Ansätze wie der von alware noch zu selten umgesetzt. Denn eine möglichst realistische Bewertung eines Gebäudes ist – im Gegensatz zu den normierten Verfahren – nicht vorgeschrieben. Die Lösungen von alware sprechen also Kunden an, die innovativ vorangehen und ihren Fokus auf die wirtschaftlich nachhaltigste Lösung für den realen Gebäudebetrieb legen – unabhängig von Zertifizierungen und Siegeln.

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Mehr über alware:

Das Ingenieurbüro alware ist seit 2001 ein Spezialist für ganzheitliche, dynamische und stündliche Gebäudesimulationen. Geschäftsführer Andreas Lahme und sein Team simulieren den tatsächlichen Energiebedarf und CO2-Fußabdruck für den Gebäudebetrieb. Die Simulationen von alware verlassen sich dabei nicht auf die Normen von DIN und VDI. Stattdessen basieren sie auf stundengenauen Wetterdaten, den stundengenauen Werten der CO2-Belastung des Strommix sowie den Gesetzen der Physik. So zielen sie auf einen nachhaltigen, ökologisch und wirtschaftlich optimierten Gebäudebetrieb ab, der die für die jeweilige Nutzung gewünschte Behaglichkeit sicherstellt.

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