TGA in einer Immobilie
Quelle: a|w|sobott, André Sobott

TGA: Die heimlichen Emittenten. Großes Einsparpotenzial vorhanden.

Die Immobilienbranche hat sich auf den Weg gemacht, weniger CO2 auszustoßen und Ressourcen effizient zu nutzen. Dazu tragen Vorgaben der EU-Taxonomie ebenso bei wie der Plan einer Circular Economy im Rahmen des Green Deals. Im Betrieb können Immobilien schon heute so effizient wie nie sein und auch die grauen Emissionen der Baumaterialien rücken immer stärker in den Fokus.

Ein oft vernachlässigtes Potenzial zur Reduktion von Emissionen liegt außerdem in der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Dabei enthalten die Systeminstallationen wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium sowie seltene Erden und verursachen durch energieintensive Herstellungsprozesse erhebliche Mengen CO2-Emissionen. Studien zeigen, dass diese grauen Emissionen bis zu 50 Prozent der gesamten grauen CO2-Emissionen energieeffizienter Gebäude ausmachen können – und zwar obwohl die TGA nur mit 1-4 Prozent zur Gesamtmasse eines Gebäudes beiträgt. Trotz dieses verhältnismäßig großen Gesamtanteils erfährt die TGA bislang hinsichtlich ihres CO2-Ausstoßes keine ausreichende Wahrnehmung, denn ihre grauen Emissionen werden in der Praxis bislang meist nur pauschal berücksichtigt. Das sollte sich ändern.

Auch Zirkularität ist relevant

Gleichzeitig ist auch eine präzise Bewertung der Zirkularität der TGA parallel zur Ökobilanz entscheidend, da die Ökobilanz alleine nicht alle Aspekte der Kreislaufwirtschaft abdeckt. Methoden wie der Madaster Zirkularitätsindex (ZI) und der Disassembly Index (DI) können helfen, die Ökobilanzierung im End-of-Life-Szenario zu präzisieren. Building Information Modeling (BIM) bietet hier großes Potenzial, da es die effiziente Verwaltung und Bewertung von Daten über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und Materialien ermöglicht. Obwohl derzeit nur wenige Büros BIM-Modelle für die TGA-Planung erstellen, zeigt sich, dass diese Methode die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen detaillierter abbilden kann. Pilotprojekte haben bereits positive Ergebnisse gebracht. Um jedoch eine zirkuläre TGA-Planung flächendeckend zu etablieren, sind weiterführende Daten und regulatorische Anreize notwendig.

Ein wegweisendes Paper

Diese Prozesse weiter voranzutreiben, haben sich LIST Eco, Madaster und Partner und Partner Architektur zum Ziel gesetzt. Im gemeinschaftlich verfassten Paper "TGA, graue Emissionen und Zirkularität – Status Quo und aktuelle Herausforderungen" werden die Haupttreiber der Emissionen ermittelt und Optimierungspotenziale erläutert.

TGA in einer Immobilie
Quelle: a|w|sobott, André Sobott
Das Paper zum Download.

Die Zusammenarbeit von LIST Eco, Partner und Partner Architekten und Madaster Germany für dieses Paper basiert auf der gemeinsamen Vision einer nachhaltigeren Bauwirtschaft. Die Partner möchten durch eine Erweiterung der BIM-Anwendungsfelder die ökologischen Auswirkungen der Technischen Gebäudeausstattung präziser erfassen und optimieren.
Lade die vollständige Veröffentlichung der Expert:innen von LIST Eco, Madaster und Partner und Partner Architektur jetzt herunter:

Download


Über LIST Eco.

LIST Eco, ein Unternehmen der LIST Gruppe, entwickelt ganzheitliche Nachhaltigkeitskonzepte für EU-Taxonomie konforme Immobilien und zukunftsfähige Quartiere, berät Investoren, Bestandshalter und Projektentwickler umfassend und führt GIS & BIM-basierte Analysen von Ökobilanzen bis zur Zirkularitätsbewertung durch.

Mehr zu LIST Eco

Über Madaster.

Madaster ist eine globale Online-Plattform, die den zirkulären Einsatz von Produkten und Materialien in der Bauwirtschaft ermöglicht, indem sie Daten von Immobilien speichert, verwaltet und Material-Passports sowie finanzielle und zirkuläre Bewertungen erstellt.

Mehr zu Madaster

Über Partner und Partner Architektur.

Partner und Partner Architektur fokussiert sich auf kreislaufgerechte Konstruktionen aus nachwachsenden und sekundären Baustoffen und integrieren wissenschaftliche Erkenntnisse aus Forschungsprojekten in Planungsprojekte, um zukunftsresiliente und klimaschonende Lösungen zu entwickeln.

Mehr zu Partner und Partner